Ich tue mir schwer die richtigen Worte zu finden, um dieses Paradies zu beschreiben. Es erscheint mir keine Beschreibung als gut genug. Ein Juwel im Südpazifik, ein Naturrefugium mitten am Äquator, eine Inselgruppe, die einen jeden Tag staunen lässt. Jedenfalls erwartet dich hier eine ausführliche Beschreibung einer Reise, die ich bestimmt nie vergessen werde...
Warum Galapagos?
Bestimmt hast du auch schon einmal eine Naturdokumentation über die Galapagosinseln gesehen. Oder zumindest vom berühmten Naturforscher Charles Darwin gehört. Genau. Das war der mit der Evolutionstheorie. Und genau diese hat er damals aufgrund seiner atemberaubenden Funde auf Galapagos bestätigen können. Diese einzigartige Naturvielfalt, die Charles Darwin und damit die ganze Welt vor ca. 150 Jahren so ins Staunen versetzt hat, ist bis heute fast vollständig erhalten. Es gibt Riesenschildkröten, Meeresschildkröten, Meerechsen, Seelöwen, Delfine, Mantarochen, verschiedene Riffhaie, Hammerhaie, dazu eine unglaubliche Vielfalt an Vögeln, darunter auch der kleinste Pinguin der Welt. Diese Vielfalt, die ich zuvor in verschiedenen Naturdokus bestaunen durfte, wollte ich unbedingt auch im realen Leben erfahren. So ist vor ungefähr einem halben Jahr der Traum entstanden nach Galapagos zu reisen. Und weil ich kein Mensch bin, der lange wartet oder auf irgendwelche besseren Zeiten hofft (weil mal ehrlich, wer weiß schon, wie lange ich überhaupt noch Zeit habe?), bin ich sofort in die Umsetzung dieses Traums gegangen und habe ihn mir schließlich im April diesen Jahres gemeinsam mit meinem Lebenspartner verwirklicht.
Die Planung - was war vor der Reise zu tun?
Mit der konkreten Planung der Reise haben wir ungefähr 3 Monate vor Abflug begonnen. Wir haben erfahren, dass Ecuador seine Richtlinien für Reisende nach Galapagos verschärft hat, da mittlerweile immer mehr Touristen auf die streng geschützten Inseln strömen (Galapagos ist ein riesengroßer Nationalpark inklusive Meeresschutzgebiet). Das bedeutet konkret, dass du bereits vor der Reise alle deine Unterkünfte auf den Inseln gebucht haben solltest (wir haben das gemacht, es wurde allerdings nicht kontrolliert, weil wir in der Nebensaison dort waren - ich glaube, in der Hauptsaison sind sie da strenger). Ich habe gelesen, dass man ab Ende 2019 sogar schon alle Fähren sowie Touren und Ausflüge im Vorhinein gebucht haben muss, um überhaupt einreisen zu dürfen. Bitte informiere dich also vor deiner Reise über die aktuellen gesetzlichen Bestimmungen. Natürlich ist es schwierig eine Reise schon im Vorhinein zu planen. Immerhin kann man gar nicht genau wissen, wo es einem am besten gefallen wird, wo es am meisten zu sehen gibt, wie lange man wo bleiben sollte, um das meiste aus der Reise herauszuholen. Mein Partner und ich sind eigentlich spontane Urlauber. Wir buchen Unterkünfte meistens vor Ort. Diese genaue Planung war also eine große Herausforderung für uns.
Auf Galapagos gibt es vier bewohnte Inseln: Santa Cruz (die Hauptinsel, auf der auch der Flughafen liegt), Isabela (die jüngste und größte bewohnte Insel - allerdings nur am untersten Ende besiedelt), Floreana (die älteste und kleinste bewohnte Insel) und San Cristobal. Nach vorheriger Recherche haben wir uns entschieden, die ersten drei genannten Inseln zu bereisen. Deswegen kann ich dir über letztere eher wenig erzählen. Wir blieben zunächst eine Woche auf Santa Cruz, dann setzten wir über auf Isabela, um auch dort eine Woche zu bleiben. Danach machten wir wieder einige Tage auf Santa Cruz halt, bevor wir für ca. 6 Tage nach Floreana reisten. Das Ende unserer Reise verbrachten wir wieder auf Santa Cruz. Wir waren insgesamt 3,5 Wochen auf den Galapagosinseln. Davor und danach einige Tage in Quito, Ecuador. Die gesamte Reisedauer betrug 32 Tage, also fast genau ein Monat.
Die Anreise (Einreisebestimmungen, Flüge etc.)
Um nach Ecuador einreisen zu dürfen, solltest du gegen Gelbfieber geimpft sein. Diese Impfung kostet ca. 50 € und du erhälst sie bei speziell ausgewiesenen Impfzentren, zum Beispiel beim Fernreisezentrum in Linz. Lasse dich am besten 6 Wochen vor Reisebeginn dort beraten, welche Impfungen du noch brauchst, um umfangreich geschützt zu sein. Dort bekommst du auch einen international anerkannten Impfpass.
Um ein Visum brauchst du dich nicht zu kümmern, sofern du nicht länger als 90 Tage in Ecuador bleiben willst. Für die Einreise nach Galapagos musst du - wie oben erwähnt -deine Hotelreservierungen und deine Hin- und Rückflugtickets vorweisen können. Am Flughafen in Ecuador musst du außerdem einer speziellen Prozedur der Registrierung und Gepäckkontrolle durchlaufen, bevor du deinen Flug einchecken kannst. Rechne mit einem Aufwand von ca. 20 US-Dollar (USD) pro Person. Bei der Einreise auf Galapagos musst du dann einmalig 100 USD pro Person zahlen, um den Nationalpark betreten zu dürfen.
Um nach Galapagos zu gelangen, musst du also zunächst einen Flughafen in Ecuador anfliegen. Du kannst zum Beispiel den Flughafen Guayaquil oder Quito dafür wählen. Guayaquil ist mit ca. 3 Millionen Einwohnern die größere der beiden Städte und liegt ungefähr auf Meereshöhe. Die Hauptstadt Quito hingegen liegt auf 2800 Metern direkt im Gebirge. Bei diesem Flughafen musst du relativ turbulente Start- und Landeanflüge in Kauf nehmen - bei starker Flugangst eher nicht zu empfehlen. Dafür hat diese Stadt einen einzigartigen Charme, sie erinnert mit ihren steilen Straßen an San Francisco. Da sie so hoch liegt, kommt man bei Stadtspaziergängen ziemlich schnell außer Atem. Für die Bergfexe unter euch kann ich einen Ausflug zum Vulkan Cotopaxi empfehlen - um der Höhenkrankheit vorzubeugen, kannst du vor und während der Wanderung Cocablätter zu dir nehmen. Die sind dort nicht nur legal, sondern werden von den Einheimischen sogar empfohlen, um mit der extremen Höhe besser zurechtzukommen. Zu kaufen gibt es die überall in Quito. Auch auf Galapagos sind sie erlaubt. Nur mit nach Hause darfst du sie nicht nehmen ;)
Unsere Ausflüge
Auf Galapagos gibt es einiges zu sehen. Manches kann man alleine unternehmen, aber für die meisten Touren benötigt man einen Guide bzw. muss eine komplette Tour buchen. Wir haben in den 3,5 Wochen (bis auf die Insel San Cristobal) alles gesehen, was wir sehen wollten. Hier beschreibe ich kurz das jeweilige Ausflugsziel, wie man hinkommt und was es kostet. Beginnen wir mit der Insel Santa Cruz:
Playa Tortuga Bay: Ein absoluter Traumstrand wie aus dem Bilderbuch. Weißer Sand, türkisblaues Meer, kaum Menschen und dafür jede Menge Tiere. Absolut sehenswert und sogar kostenlos! Bitte achte darauf genug zu Trinken mitzunehmen, der Fußmarsch dorthin dauert immerhin 40 Minuten pro Strecke und es gibt dort keine Einkaufsmöglichkeit. Am schönsten Strandabschnitt darf man aufgrund der hohen Wellen und Strömungen nicht jeden Tag schwimmen, dafür soll er aber zum Surfen ein Traum sein. Wenn du schwimmen gehen möchtest, steht der angrenzende Strand dafür zur Verfügung. Dort gibt es auch schattige Plätzchen zum Ausruhen.
Playa El Garrapatero: Ein weiterer Traumstrand auf der Insel Santa Cruz, der jedoch nicht zu Fuß erreichbar ist. Um dorthin zu gelangen benötigst du eine 30-minütige Taxifahrt für 40 USD (hin und zurück). Sag dem Taxifahrer Bescheid, wann er dich wieder abholen soll, sonst kommst du von dort nicht mehr weg. Auch hier gibt es nichts zu kaufen. Bringe ausreichend Wasser und Snacks mit. Wir sind 3 Stunden dort geblieben. Ich wäre allerdings gerne 4 Stunden geblieben. Es gibt dort schattige Plätzchen direkt am Sandstrand. Es befinden sich kaum andere Touristen dort, dafür der eine oder andere Seelöwe, der im Wasser spielt und viele kleine Finken, die versuchen deine Snacks zu klauen. Das Wasser ist seicht, der Boden angenehm sandig. Schnorcheln geht dort allerdings nicht, wegen der schlechten Sicht. Aber zum Entspannen 1A!
Schildkröten-Aufzuchtstation: Am anderen Ende der kleinen Stadt Puerto Ayora kann man eine Aufzuchtstation von Riesenschildkröten besichtigen. Es gibt mehrere Infotafeln und man kommt direkt an Schildkrötengehegen vorbei. Ein Ausflug dorthin dauert 1-2 Stunden. Zu Mittag sind dort kaum andere Leute, dafür ist die Mittagssonne ziemlich aggressiv. Von dort hat man Zugang zu zwei weiteren kleinen Stränden. Der Strand, der weiter weg gelegen ist, ist der schönere. Dort ist man meistens allein, wenn man weit genug nach hinten geht. Schwimmen oder Schnorcheln ist allerdings schwierig, weil der Strand mit spitzen Lavasteinen bedeckt ist und die Wellen ziemlich hoch sind.
Laguna de las Ninfas: Diese kleine Lagune, umrundet von einem Holzsteg, war mein liebster Ort, um in der Früh alleine Yoga zu üben. Dort war es meistens ruhig, kaum oder gar keine anderen Menschen, nur Natur und Stille. Die Lagune liegt westlich gleich neben Puerto Ayora und ist von den meisten Unterkünften schnell zu Fuß zu erreichen. Wer eine kleine Auszeit braucht, kommt hierher und genießt.
Der Fischmarkt: Den Fischmarkt von Puerto Ayora würde ich als eigene Sehenswürdigkeit sehen, weil man dort je nach Tageszeit die unterschiedlichsten Tiere beobachten kann. Sobald frische Fische angeliefert werden, stehen schon Seelöwen, Pelikane und zahlreiche andere Seevögel sowie Meerechsen bereit, um ein paar Reste abzubekommen. Die Show, die dir dort geliefert wird, ist natürlich kostenlos und auf jeden Fall sehenswert!
Ausflüge und Sehenswürdigkeiten der Insel Isabela:
El Muro de Lagrimas: Wenn du eine lange und interessante Wanderung suchst, die du auf eigene Faust machen kannst, bist du bei der "Mauer der Tränen" richtig. Der Einstieg zum Weg befindet sich am westlichen Ende des langen Sandstrandes von Puerto Villamil und bietet dir zahlreiche Einblicke in die wunderschöne Vielfalt der Natur von Galapagos. Unter anderem Lagunen, Lavatunnel, idyllische Strandabschnitte, Aussichtspunkte und vor allem jede Menge wilde Riesenschildkröten. Während der Mittagssonne liegen sie oft neben dem Weg im Gebüsch. Am späteren Nachmittag kommen sie auch heraus und wandern seelenruhig den Weg entlang. Denke hier unbedingt daran genügend Wasser mitzunehmen. Die gesamte Wanderung bis zum Endpunkt (Die Mauer der Tränen inkl. einem wunderschönen Aussichtspunkt) und wieder zurück dauert ungefähr sechs Stunden. Trage eine Kopfbedeckung und Wanderschuhe und achte unbedingt auf ausreichenden Sonnenschutz.
Concha de Perla: Galapagos ist ja vor allem für seine wundervolle Unterwasserwelt bekannt. Bei Concha de Perla kannst du wunderbar Schnorcheln gehen und viele große Fische und vielleicht sogar Riffhaie sehen. Zuerst geht man ein paar Minuten einen Holzsteg entlang durch einen wunderschönen Mangrovenwald. Am Ende ist ein kleines Plateau mit Zugang zu einer Meeresbucht. Es ist wunderschön, stell dich aber darauf ein, dass dort viele andere Touristen sein werden. Dafür ist das ganze kostenlos. Der Zugang befindet sich gleich neben dem Pier, an dem du mit der Fähre ankommst.
Los Tuneles: Der Ausflug zu Los Tuneles ist der beliebteste der Insel und deshalb sehr schnell ausgebucht. Wir waren insgesamt sieben Tage auf der Insel und hatten Glück, am vorletzten Tag noch einen Platz auf dem Boot zu ergattern (wir haben vier Tage vorher gebucht). Gekostet hat das ganze ca. 140 USD pro Person. Wir waren einen halben Tag unterwegs, schnorchelten an zwei spannenden Spots, bewanderten die berühmten Lavatunnel und bekamen ein Mittagessen. Die Bootsfahrt war wild, weil die Wellen ziemlich hoch waren und dauerte insgesamt ca. 1,5 Stunden. Wir fuhren mit einem kleinen Schnellboot. Beim Schnorcheln sahen wir unter anderem Schildkröten, Riffhaie, Tintenfische, Seepferdchen und Pinguine. Bei der kleinen Wanderung konnten wir Blaufußtölpel extrem nahe betrachten (man konnte einen Meter daneben stehen, ohne dass sich die wunderschönen Vögel gestört fühlten).
Las Tintoreras: Startpunkt für diese wundervolle Tour ist ebenfalls das Pier. Hierbei handelt es sich um eine geführte Kayaktour. Auf eigene Faust darf man sich dort keine Kayaks ausleihen. Du musst dafür eine Tour buchen. Sie dauert ungefähr zwei Stunden - davon ca. eine Stunde Kayaking und dazwischen eine Stunde Schnorcheln. Kosten pro Person ca. 90 USD. Schon bei der Fahrt mit dem Kayak konnten wir die berühmten Bluefoot Boobies (große Seevögel mit blauen Füßen) beim Fischen beobachten. Neben und unter uns schwammen viele kleine Galapagos-Pinguine. Überall auf den Felsen ringsum konnten wir sie beobachten. Beim Schnorcheln spielte unter anderem ein Seelöwe mit uns, danach sahen wir noch jede Menge Meeresschildkröten. Es war das Geld auf alle Fälle wert!
Sierra Negra: Wenn du auf Isabela bist, solltest du auf keinen Fall eine geführte Wanderung auf den Supervulkan Sierra Negra verpassen. Er ist einer der größten Vulkane der Welt und immer noch aktiv. Der gigantische Krater hat einen Durchmesser von 10 Kilometern und ist absolut faszinierend. Die ca. 6-stündige Wanderung ist zwar anstrengend, zahlt sich aber aus. Wir wanderten sogar zur Spitze des Teilvulkans, der im Jahr 2018 ausgebrochen ist. Diese relativ frische Lava zu sehen und zu spüren war eines der faszinierendsten Erlebnisse für mich. Kosten ca. 50 USD pro Person. Aber Achtung: Buche die Tour unbedingt im Tourzentrum Flamingotours Isabela (gleich neben dem Hauptplatz). Nur dort bekommst du die Tour bis zum aktiven Teil des Vulkans. Denn nur der Guide Sebastian (auch The Pirate genannt) geht mit den Touristen die anstrengendere und spannendere Strecke.
Ausflüge und Sehenswürdigkeiten der Insel Floreana:
Playa Negra: Der sogenannte schwarze Strand liegt nur wenige Minuten vom Pier entfernt. Unsere Unterkunft The Black Beach House lag sogar direkt an diesem wunderschönen Strand. Wenn du dort schnorcheln gehst, stelle dich auf viele Begegnungen mit Meeresschildkröten und Seelöwen ein. Es ist wunderschön, aber oft ziemlich turbulent wegen der hohen Wellen.
Die Highlands: Um 6 Uhr früh fährt der einzige Bus der Insel in die Highlands. Diesen Bus nutzen vor allem die Bewohner der Ortschaft, um zu ihren höher gelegenen Farmen zu gelangen. Touristen fahren extrem selten mit. Allein die Fahrt in die Berge war spannend. Zu sehen wie die Menschen dort Landwirtschaft betreiben, fand ich sehr interessant. Wenn dann alle Bauern und Bäuerinnen ausgestiegen sind, bringt dich der Bus noch ein Stück weiter bis zum Ausgangspunkt einer kleinen Wanderung. Die Busfahrt kostet 1 USD pro Person, der Rest des Ausflugs ist gratis (außer du möchtest den Bus wieder nach unten nehmen anstatt zu Fuß zu gehen). Wir sahen Galapagos Schildkröten, die auf Floreana langsam wieder eingebürgert werden, nachdem sie durch die Piraten vollständig ausgerottet wurden. Der Wanderweg führt an der einzigen Trinkwasserquelle der Insel vorbei und an einem kleinen Höhlenkomplex, der früher als Wohnstätte für Piraten und im 20. Jahrhundert für die ersten permanenten Siedler der Insel gedient haben. Lies dir unbedingt vorher die Geschichte der Insel durch (The Galapagos Affair). Ich verspreche dir, dein Ausflug wird noch magischer und ein bisschen gruselig ;) Danach wanderten wir einige Stunden zurück Richtung Tal. Dort gibt es Plantagen und Gehege von verschiedenen Nutztieren zu sehen. Wenn man noch Energiereserven hat, kann man noch einen Aussichtspunkt erklimmen, um einen wunderschönen Blick über die Insel zu bekommen. Am Weg ins Tal nahm uns dann eine nette Einheimische mit, weil es schon sehr heiß wurde und die Strecke (ca. 8 km) schon recht lang war. Also wieder ausreichend Sonnenschutz, ein paar Snacks und viel zu Trinken mitnehmen!
Die Flamingo-Lagune: Ich habe den genauen Namen dieser kleinen Wanderung leider vergessen. Der Weg beginnt an der westlichen Küste der Ortschaft und endet an einer kleinen Lagune, in der man, wenn man Glück hat, wilde Flamingos sehen kann. Wir sahen drei Flamingos dort und einen wunderschönen Sonnenuntergang. Die Wanderung dauert insgesamt ca. eine Stunde. Man sollte jedoch Wanderschuhe anziehen, weil der Weg über spitze Lavasteine die Küste entlang führt. Das Ganze ist kostenlos und du brauchst keinen Guide.
Die Seelöwen-Bucht: Auf der anderen Seite der Ortschaft befindet sich ein weiterer kleiner Wanderweg, der kostenlos und allein begangen werden kann. Auch hier habe ich die genaue Bezeichnung leider vergessen. Dieser Weg dauert insgesamt nur etwa dreißig Minuten und endet an einer traumhaften Bucht, die von mehreren Seelöwen bewohnt wird. Dort sah ich Schildkröten, einen Pinguin und in der Ferne sogar ganz viele Delfine vorbeischwimmen. Dort zu stehen war wie ein Ausschnitt aus einem Bilderbuch. Aber Achtung! Die Seelöwen dort sind nicht an Menschen gewöhnt. Es kann passieren, dass sie dich angreifen, weil sie ihren Strand verteidigen wollen. Halte also lieber ein wenig Abstand.
Tauchen
Die Galapagos-Inseln sind als Tauchparadies bekannt. Und das vollkommen zurecht! Die Unterwasserwelt habe ich so noch nie gesehen. Da verblasst sogar der beste Tauchspot auf Koh Tao (Thailand) dagegen.
Wir machten insgesamt zwei Tauchausflüge von Puerto Ayora aus. Auf Floreana kann man leider gar nicht tauchen und auf Isabela nur, wenn man genügend Bargeld dabei hat und an dem Tag, an dem man tauchen möchte, sich genug andere Taucher finden, die mitfahren wollen. Bei uns ging es sich nur auf der Insel Santa Cruz aus.
Mit der Tauchschule Albatros ging es für uns nach North Seymour. Dieser Spot ist sehr beliebt und bietet ein reges Unterwasserleben. Leider war an diesem Tag die Sicht nicht gut. Wir sahen die Hammerhaie also nur ganz kurz und auch sonst nicht viele Tiere. Einmal schwamm ein großer Riffhai ganz nahe an mir vorbei. Das war wirklich faszinierend! Von der Tauchschule würde ich jedoch abraten. Die Betreuung in der Zentrale war schon etwas unfreundlich und der Guide war überhaupt nicht mein Fall. Er ging überhaupt nicht auf mein Problem mit dem Druckausgleich ein und versuchte mich sogar schneller nach unten zu zerren. Er sagte auch vorher nicht, dass es starke Strömungen geben würde. Man musste also sehen wie man zurecht kam. Die Ausrüstung war auch schon ein bisschen heruntergekommen. Also keine Empfehlung!
Mit der Tauchschule Eagle Ray Tours machten wir viel bessere Erfahrungen. Die Guides waren sehr freundlich und absolut vertrauenswürdig. Auch die Ausrüstung gefiel mir besser. Wir fuhren nach Gordon Rocks, dem vermeintlich besten Tauchspot auf Galapagos, um Hammerhaie zu sehen. Bei den beiden Tauchgängen sahen wir jede Menge Schildkröten, große Rochen, riesige Fischschwärme und sogar einen Hammerhai von ganz nahe. Die Sicht war mit ca. 20 Metern extrem gut. Das Wasser erschien tiefblau, es war unglaublich. Das waren die bisher besten Tauchgänge meines Lebens. Dieses Erlebnis werde ich bestimmt nie mehr vergessen.
Unterkünfte
Unsere erste Unterkunft auf der Insel Santa Cruz hat uns im Nachhinein am allerbesten gefallen. Das war El Bambú Galapagos. Wir blieben 6 Nächte für 300 USD (50 USD/Nacht) und wohnten in einem kleinen Apartment mit kleiner Terrasse, großem Vorraum, Essbereich mit Kühlschrank, Toaster und Wasserkocher sowie gratis Trinkwasser, einem gemütlichen Schlafzimmer und kleinem Bad. Es war wunderschön dekoriert, sauber und sehr wohnlich. Ich habe mich dort sehr wohl gefühlt. Einziges kleines Manko: zum Pier mussten wir ca. 10 Minuten zu Fuß gehen. Die Unterkunft liegt also nicht direkt im Zentrum des Geschehens, aber auch nicht weit weg davon.
Auf der Insel Isabela hatten wir zunächst ein Zimmer mit Balkon und Meerblick im Hotel Isabela Paradise gebucht. Der Taxifahrer fand das Hotel erst nicht, weil es in Wahrheit Sierra Negra hieß. Das fand ich bereits sehr merkwürdig. Das Hotel lag zwar direkt am traumhaften Strand von Puerto Villamil, der Rezeptionist teilte uns allerdings mit, dass wir kein Zimmer mit Meerblick bekommen würden und zeigte uns stattdessen ein heruntergekommenes Zimmer ohne Balkon und ohne Ausblick. Das Wlan funktionierte auch nur unten in der Rezeption. Da ich nicht bereit war 7 Nächte dort zu bleiben und dafür 500 USD (71 USD/Nacht) zu bezahlen, stornierte ich die Buchung und wir suchten uns spontan eine neue Unterkunft. Diese hieß Rincon de George und war nur 2 Gehminuten vom Strand entfernt. Dort wurden wir freundlich empfangen, zahlten nur 420 USD (60 USD/Nacht), bekamen sogar ein fantastisches Frühstück auf der Dachterrasse dazu und konnten eine Gemeinschaftsküche benutzen. Die Lage war top und das Wlan funktionierte auch einigermaßen im Zimmer (Das Wlan ist überall auf Galapagos schlecht, darauf muss man sich einstellen).
Unsere nächste Unterkunft zurück auf Santa Cruz hieß Hostal Vista al Mar und war von der Lage her top. Allerdings war das Zimmer nicht so sauber und das Bett sehr ungemütlich. Zumindest funktionierte das Wlan gut und es gab wieder eine Gemeinschaftsküche. Allerdings lief die alte Besitzerin dort ständig herum und schwafelte irgendwas auf Spanisch. Keine Chance also, dort einmal in Ruhe zu kochen. Bezahlt haben wir 190 USD für 4 Nächte (47,5 USD/Nacht).
Die spannendste Unterkunft hatten wir wohl auf der Insel Floreana. Dort übernachteten wir bei Ingrid, einer direkten Nachfahrin der ersten permanenten Siedler der Insel. Ihre deutsche Großmutter war 1930 nach Floreana gekommen als die erste, die es geschafft hat hier sesshaft zu werden. Ingrid spricht sehr gut Deutsch und ist extrem gastfreundlich. Sie erklärte und zeigte uns alles ausführlich und war jeden Tag da, um zu fragen, ob alles okay ist. Sie brachte uns sogar frisch geerntete Bananen und Mandarinen vorbei. Wir wohnten im Black Beach House - einem großen Strandhaus mit einem großen Wohnbereich inkl. Küche und zwei getrennten Schlafzimmern mit je einem Bad. Die ersten beiden Nächte teilten wir uns das Haus mit zwei älteren Damen aus Argentinien. Die restliche Zeit hatten wir das geräumige Haus sogar für uns alleine. Vor der Haustür war eine Terrasse, ein Garten mit Hängematten und ein direkter Strandzugang. Das war wirklich wunderschön. Wir zahlten 400 USD für 6 Nächte (67 USD/Nacht). Hierher würde ich auf jeden Fall zurückkommen.
Unsere letzte Unterkunft auf Santa Cruz hieß Hostal Baltra und war wieder sehr zentral gelegen an der Hauptstraße und nahe dem Pier. Wir hatten ein Apartment mit Küche. Alles war modern und schön eingerichtet. Wir bekamen sogar am zweiten Tag eine komplett neue und fast lautlose Klimaanlage eingebaut. Im Innenhof gab es einen kleinen schönen Pool. Und der Besitzer war außerordentlich freundlich und hilfsbereit. Er gab uns die besten Insidertipps, empfahl uns eine super Tauchschule, nachdem wir von unserer ersten etwas enttäuscht wurden, und schrieb mir sogar vor unserer Ankunft auf Galapagos bereits wie man vom Flughafen am preisgünstigsten in die Stadt gelangen kann. Alles top, kann ich zu hundert Prozent empfehlen! Wir zahlten 235 USD für 3 Nächte (78 USD/Nacht).
In Quito übernachteten wir beide Aufenthalte in der Unterkunft Casa Vintage. Das Zimmer dort war groß und sauber, das Bad wunderschön und es gab eine Whirlpool-Badewanne für zwei. Das vegane Frühstück dort wurde jeden Morgen aufs Zimmer gebracht und war extrem gut. Ich fühlte mich dort sicher. Das Personal war freundlich. Nur zur Altstadt von Quito war es relativ weit (ca. 40 Minuten zu Fuß) und es gab keine Heizung, wodurch es in der Nacht relativ frisch war. Dafür war das Bett ein Traum! Wir zahlten für insgesamt 6 Nächte inkl. Frühstück 227 USD (38 USD/Nacht).
Verpflegung
Restaurantbesuche auf Galapagos kosten ungefähr dreimal so viel wie am Festland. Das günstigste Gericht (z.B. Gemüsereis, Quinoa mit Gemüse, etc.) auf der Karte kostete meistens 10 USD, das Teuerste (Pizza) konnte schon einmal 50 USD kosten. Zum Glück gab es aber in fast jedem Restaurant Lunch- und Dinner-Specials. Das waren Menüs, die aus einer Suppe, Hauptspeise, Nachspeise und einem Glas Fruchtsaft bestanden. Die kosteten zwischen 5 und 8 USD pro Person. Meist gab es diese Menüs nur über die Mittagszeit, also bis spätestens 15 Uhr. Um Kosten zu sparen kochten wir öfter mal selbst. Auch das Frühstück besorgten wir uns lieber im Supermarkt.
Das Essen an sich war von der Auswahl her toll, schmeckte in den Restaurants allerdings meistens fad. Es wurde überall sparsam gewürzt. Ich mochte aber die Vielfalt an heimischen Hülsenfrüchten und Gemüse. Auch Erdäpfel und Kochbananen gibt es in allen Variationen. Linsensuppe und Quinoa mit Gemüse zählten zu meinen Favoriten.
Leider sind die Hygienestandards eher niedrig. Die Menschen besitzen meist keine Geschirrspüler und waschen eher schleißig ab. In den Lebensmittelgeschäften wird auf das Haltbarkeitsdatum der Produkte wenig Wert gelegt. Man muss also selbst sehr gut darauf achten, was man kauft. Nach Restaurantbesuchen hatte ich zum Glück nie Magenprobleme, weil ich kein Fleisch- und keinen Fisch zu mir nahm. Vorsicht also vor allem bei Tierprodukten!
Gesamtkosten
Für die gesamte Reise habe ich ungefähr 3.600 € bezahlt. Hier habe ich dir eine ungefähre Kostenverteilung erstellt:
Die Impfungen vor der Reise kosteten mich bereits 224,7 €. Das lag aber daran, dass ich neben Gelbfieber noch einige andere Impfungen brauchte (unter anderem Typhus und Hepatitis A)
Die Flüge haben insgesamt 1169,74 gekostet. Die Flüge VIE-UIO 738,87 € und die Flüge von und nach Galapagos 430,87 €.
Die Zugfahrt (von Windischgarsten) zum Flughafen Wien und zurück kostete insgesamt 50 €. Wir brauchten mehrmals ein Taxi vom und zum Flughafen in Quito um insgesamt 50 €/Person. Vom und zum Flughafen Galapagos nach Puerto Ayora nahmen wir zweimal die günstigste Variante - Fähre und zweimal Bus. Das kostete insgesamt 20 €/Person. Durch den Verzicht auf ein Taxi taten wir nicht nur der Umwelt einen Gefallen, sondern sparten auch 20 €/Person ein.
Für die Fähren zwischen den Inseln (insgesamt 4 Fahrten) bezahlten wir umgerechnet 110 €/Person
Die Unterkünfte auf Galapagos kosteten insgesamt ca. 700 €/Person. Die Unterkunft in Quito 100 €/Person. Solltest du alleine reisen, plane hier auf jeden Fall mehr Kosten ein.
Die Nationalparkgebühren betragen insgesamt ungefähr 120 €. Den Großteil davon bezahlt man bereits am Flughafen. Bei der Anreise auf die Insel Isabela war noch einmal ein kleinerer Betrag zu zahlen.
Die Ausflüge auf den Inseln kamen auf insgesamt 270 €/Person. Dazu kamen bei uns noch zwei Tauchausflüge um insgesamt 330 €/Person. In Quito machten wir auch Ausflüge um insgesamt ca. 60 €. Also insgesamt 660 €.
Dann bleiben noch ca. 1200 € für Essen, Trinken, Mitbringsel und alle übrigen Ausgaben. Wir haben versucht relativ günstig zu Essen. Wir kochten oft selbst und nahmen in den Restaurants meist eines der günstigen Specials. Wir kauften auch so kaum etwas ein - eine Postkarte inkl. Briefmarken, einen Kugelschreiber, ein Öko-T-Shirt, eine Kappe, Schokolade und Kaffee für Zuhause und 1-2 Geschenke. Ich glaube also nicht, dass man hier noch viel einsparen kann. Das Leben auf Galapagos ist relativ teuer. Wenn man gut leben will, sollte man mit 40 €/Person und Tag schon rechnen.
Noch ein wichtiger Hinweis zum Thema Geld: Es gibt auf den Inseln Isabela und Floreana keine Bankomaten! Du musst also genügend Bargeld mitnehmen oder mit Kreditkarte zahlen. Letzteres ist aber nicht überall möglich und oft mit hohen Gebühren verbunden. In Puerto Ayora auf Santa Cruz kannst du problemlos Geld abheben. Das Limit ist bei 200 USD pro Transaktion und kostet zwischen 2 und 3 USD. Wichtig: Man kann nur maximal 600 USD pro Tag beheben.
Geheimtipp: Solltest du doch einmal mit Kreditkarte zahlen (und der Betrag übersteigt 50 USD), dann solltest du unbedingt die Rechnung aufbewahren. Am Flughafen Quito am Infoschalter gibt es ein Formular, das SRI heißt. Das kannst du ausfüllen, alle Kreditkartenrechnungen sowie eine Kopie deines Reisepasses beilegen und in den dafür vorgesehenen Postkasten (gleich nach der Passkontrolle) werfen. Dann bekommst du nämlich die 12 % Kreditkartengebühr vom Staat Ecuador zurückerstattet.
Fazit
Obwohl ich in meinem Leben schon einige traumhafte Orte besuchen durfte, war diese Reise die bisher absolut schönste. Galapagos hat eine ganz eigene Magie. Wenn du wilde Tiere und unberührte Natur liebst, auf Abenteuer und Öko-Tourismus stehst (ich hoffe ja, insgeheim tun wir das alle), dann bist du hier goldrichtig. Wenn du im Urlaub lieber am Strand relaxen möchtest, zahlt es sich meiner Meinung nicht aus, extra hierher zu kommen. Ohne zu Wandern, zu Schnorcheln und zu Tauchen, wird dir die wahre Magie dieses Ortes verborgen bleiben. Galapagos ist und war immer schon ein Ort für Naturforscher und Abenteurer. Ein Ort, den es zu bewundern und zu erforschen, aber auch zu schützen und zu bewahren gilt. Darum zum Abschluss eine Bitte an dich: Setze jeden Schritt auf den Inseln behutsam und hinterlasse nichts als deine Fußspuren. Danke!
Hier noch ein paar Links für dich:
Wenn du zum Schutz der Naturvielfalt in Galapagos beitragen willst, schaue hier vorbei: https://www.darwinfoundation.org/en/
Nähere Infos zu den Unterkünften und Ausflugszielen findest du hier:
www.booking.com und www.tripadvisor.at
Und hier noch der Link zu der Tauchschule, die ich dir empfehlen kann: http://eagleraytours.com.ec/
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