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Eisbaden in der Schwangerschaft und Stillzeit

Aktualisiert: 23. Jan.

Bevor ich mit meiner Tochter schwanger wurde, war ich bereits seit über drei Jahren leidenschaftliche Eisbaderin und hatte schon viele Frauen in ihr erstes Eisbad begleitet. Die positiven Effekte auf Körper und Geist habe ich persönlich genutzt, um durch die Höhen und Tiefen meiner Kinderwunschzeit zu kommen und meine beiden vorangegangenen Fehlgeburten besser zu verarbeiten. Schließlich ist Eisbaden nicht nur fruchtbarkeitssteigernd, sondern auch stimmungsaufhellend. Aber wie ist das mit dem Eisbaden in der Schwangerschaft oder in der Stillzeit? Lies hier meine persönliche Erfahrung damit!


Das bin ich nach neun Monaten Schwangerschaft - davon sechs mit regelmäßigen Eisbädern
Im neunten Monat schwanger und verliebt in die Kälte

Wer ins kalte Wasser steigt wird das auch sofort bemerken. Nach den ersten Sekunden, wo es schwer fällt und die Überwindung groß ist, stellt sich das - für mich - angenehmste Gefühl der Welt ein. Das ausgeschüttete Serotonin lässt dich entspannt und zufrieden werden, während Dopamin dich motiviert und Adrenalin dich so richtig lebendig fühlen lässt. Eine vergleichbare Wirkung würdest du nur bei Drogenkonsum erzielen, nur das das Eisbad keinen späteren Absturz verursacht. Im Gegenteil, lässt dich ein Eisbad mehrere Stunden (manchmal sogar bis zum folgenden Tag) richtig gut fühlen. Und darauf kannst du dich verlassen. Genauso darauf, dass dein Körper mehr braunes Fett produziert, welches dir Energie und wohlige Wärme verleiht, oder auch mehr Leukozyten, welche Krankheiten abwehren. Letzteres hat mir viele Jahre ohne jeglichen Schnupfen, Husten, Erkältungen oder Ähnlichem beschert.


Trotz der vielen Vorteile birgt die Kälte aber auch Gefahren. Daher habe ich ab dem Zeitpunkt, wo ich den positiven Schwangerschaftstest in den Händen hielt, aufgehört mit dem Eisbaden. Denn der enorme Stress könnte das Fehlgeburtsrisiko bis zur zwanzigsten Woche weiter erhöhen. Als jedoch nach zwölf Wochen alles in Ordnung war, mein Baby und ich gesund und beschwerdefrei, habe ich beschlossen es langsam wieder zu wagen. Schließlich war mein Körper ja bereits an die Kälte gewöhnt und sie hat mir immer gut getan. Also ging ich das erste Mal mit Baby im Bauch für ein paar Sekunden in einen eiskalten See. Und es war wahnsinnig toll und entspannend.


Zum Eisbaden in der Schwangerschaft gibt es (noch) keine Studien und erst wenige Erfahrungswerte anderer Frauen. Daher musste ich mich selbst zum Versuchsobjekt machen. Unter regelmäßigen ärztlichen Kontrollen stieg ich also wieder regelmäßig ins kalte Wasser. Ich blieb aber weniger lange drin (max. 30 Sekunden bis eine Minute) und legte den Fokus noch mehr auf Sicherheit und eine entspannte Atmosphäre. Ich ging nur noch in Begleitung und auch nur, wenn ich mich zu hundert Prozent fit und voller Energie fühlte. So konnte ich die gesamte Schwangerschaft weitermachen bis zur Geburt. Ich hatte keine Beschwerden oder Schwangerschaftsstreifen und auch viel weniger Angst davor, dass (wieder) etwas schiefgehen könnte. Und so kam mein Baby im September 2024 völlig gesund auf die Welt und mein Experiment zum Eisbaden in der Schwangerschaft war für mich erfolgreich abgeschlossen.


Eines meiner ersten Eisbäder nach dem Wochenbett, aber noch während der Stillzeit
Eisbad während der Stillzeit

Nach der Geburt wartete ich acht Wochen ab bis zu meinem nächsten Termin beim Gynäkologen, um die Bestätigung zu bekommen, dass es wieder sicher war ins Wasser zu gehen. Ab diesem Zeitpunkt fing ich wieder an mit den regelmäßigen Eisbädern. Auch übers Eisbaden während der Stillzeit gibt es kaum Erkenntnisse. Ich hatte aber gelesen, dass es bei manchen Frauen zu einer Verringerung oder einem Wegbleiben der Milch führen oder den Geschmack verändern kann. Vorsichtig und mich selbst und mein Baby genau beobachtend habe ich es trotzdem versucht und festgestellt, dass es tatsächlich kurzfristig (ca. 2-3 Stunden) meine Milchmenge reduziert, dafür aber langfristig (ca. 2-3 Tage später) sogar erhöht. Daher gehe ich nur kurz nach dem Stillen/Abpumpen der Milch ins Eisbad und nicht kurz davor. Seit ich wieder regelmäßig eisbade, habe ich auch weniger Probleme mit Milchstaus und Brustentzündungen.


Das ist aber natürlich nur meine ganz persönliche Erfahrung. Jede Frau, jeder Körper und jedes Baby ist verschieden. Nur weil mir (und uns) etwas gut tut, bedeutet das nicht, dass es automatisch für jeden der Fall ist. Ich würde auch niemals in der Schwangerschaft neu mit dem Eisbaden beginnen. Daher bitte ich dich, diese Geschichte als Inspiration zu sehen, nicht aber als Beweis, dass das Eisbaden in der Schwangerschaft und Stillzeit sicher und gut ist. Bitte sprich dich immer mit deiner Ärztin oder deinem Arzt bzw. deiner Hebamme ab und tue nur, was sich für dich gut und richtig anfühlt! Ich hoffe natürlich, dass es bald mehr Erkenntnisse zu diesem spannenden Thema gibt und werde diese wie immer direkt in meine Yoga & Ice Workshops einbauen, damit ich dich jederzeit up to date halten kann.


Aktuelle Termine zu meinen Kälte-Workshops und Retreats findest du auf meiner Website und in meinem Newsletter. Folge mir auf Instagram @steffiliyoga für mehr Inspirationen zur Kälte.


Hast du bereits Erfahrungen gemacht mit dem Eisbaden in der Schwangerschaft und/oder Stillzeit? Schreibe es mir gern in die Kommentare!


 
 
 

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