Es ist mitten in einer warmen Juli-Nacht und ich kann nicht mehr schlafen, obwohl mein Körper dringend Erholung braucht. Normalerweise würde ich jetzt einfach ein entspannendes Yoga Nidra von mir anhören und danach nochmal ein paar Stunden weiterschlafen. Heute bin ich aufgestanden und hab mich vor meinen Laptop gesetzt. Alles ist ganz still. Draußen zirpen nur ein paar Grillen, nicht einmal die Vögel sind um diese Uhrzeit wach. Warum ich heute aufgestanden bin? Weil ich meiner Freude folge.
Ich hatte das Gefühl etwas kreieren zu wollen, irgendetwas entstehen zu lassen, was nur jetzt in diesem Moment entstehen könnte. Ich habe schon ein halbes Jahr keinen Blogbeitrag mehr geschrieben. Warum? Weil ich es zu sehr als To Do gesehen habe, nicht aber als Werkzeug, um meine Gedanken und Worte frei fließen zu lassen. Ich liebe es zu schreiben. Aber nur, wenn ich dabei wirklich frei bin. Wenn es kein bestimmtes Thema gibt, worüber ich schreibe. Wenn ich einfach schreiben und zusehen kann, wo es mich hinführt.
Mittlerweile ist es fast fünf Uhr früh geworden. Die Sonne wird bald aufgehen. Ein völlig neuer Tag beginnt. Und ich stelle mir die Frage: wofür stehe ich eigentlich auf?
Ist es dafür meine Autonomie voll auszuleben, indem ich selbstständig bin? Ja, vielleicht ein bisschen. Ist es dafür meiner Freude zu folgen und schöne Momente zu erleben? Ja, vermutlich auch. Aber was mich wirklich antreibt ist meine Vision, die ich für diese wunderschöne Welt habe und den Teil, den ich dazu beitragen könnte.
Meine Vision ist eine Welt, in der Männer, aber vor allem auch Frauen gesünder, freier und selbstbestimmter leben können. In der sich mehr Menschen die Frage nach dem Sinn ihres Lebens stellen und ihrer wahren Freude folgen. Die voll in ihrer Mitte sind und ayurvedisch in Balance. Damit wir unsere ganz speziellen Gaben wertschätzen, die jede*r von uns mit mitbringt. Damit wir die Kraft und Freude haben diese nutzen, um die Welt zu einem schöneren Ort zu machen, anstatt sie weiter auszubeuten und ein Opfer unserer Gier werden zu lassen.
Ich frage mich jeden Tag, was meine Rolle hier ist. Wie ich mit dem was ich gut und gerne mache einen echten Unterschied bewirken kann. Und ich habe die Antwort auf diese Fragen noch nicht ganz gefunden. Aber was ich mit Sicherheit weiß, ist, dass allein mir solche Fragen zu stellen mich immer mehr auf meinen Seelenweg bringt. Meinen Geist dafür öffnet meine Vision für mich und diese Welt immer weiter zu verfeinern. Und Menschen dazu zu inspirieren dasselbe zu tun.
Es ist okay mitten in der Nacht aufzuwachen und nicht die Antwort auf alle Fragen zu haben. Aber es ist wichtig uns selbst die richtigen Fragen zu stellen. Auch wenn sie unbequem sind und uns den Schlaf rauben. Denn dieser Tiefgang mit sich selbst und diese ehrliche Auseinandersetzung mit den Problemen dieser Welt hat mehr mit Yoga zu tun als jeder Wohlfühl-Flow auf der Matte.
Und damit wünsche ich dir einen Tag, an dem du vielleicht kurz innehältst und über deine ganz eigene Vision für dich und diese Welt nachdenkst.
Danke für's Lesen meiner Gedanken und für's Kreieren deiner eigenen.
Hinterlasse mir gerne einen Kommentar!
Alles Liebe,
Deine Steffi
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